Bräunungsstreifen: Warum der Trend so gefährlich ist

Redaktion, 12. August 2025

Bräunungsstreifen
Bräunungsstreifen entstehen nicht nur aus Versehen. 

Wie so oft feiert auch derzeit ein längst in Vergessenheit geratener Beauty-Trend sein Comeback. Während sie früher eher versteckt wurden, präsentieren manche ihre Bikinistreifen ganz stolz, wobei der Kontrast gar nicht groß genug sein kann. Ob das für die Haut so unbedenklich ist? Was es mit den sogenannten Tanlines auf sich hat und auf was man dabei achten muss, um eine gesunde Bräune ohne Hautschäden zu bekommen, erfahren Sie in diesem Artikel. 

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Sonne und Solarium schaden der Haut, darum nutzen viele Menschen Selbstbräuner. Doch auch hier wird die Kritik immer lauter. Nun wurde ein Hausmittel entdeckt, das der Haut risikofrei eine natürliche Bräune verleihen kann.


Was hat es mit dem Bräunungsstreifen-Trend auf sich?

In den 1960er Jahren war es schon einmal modern, dass Frauen die hellen Abdrücke vom Bikini oder Badeanzug-Träger selbstbewusst zeigen. Damals wie heute galt der Kontrast zwischen gebräunter Haut und den blassen Stellen als Zeichen eines entspannten Sommers. Heute erlebt dieser Trend unter dem Namen Tanlines ein deutliches Comeback. Statt die Bräunungsstreifen zu verdecken, setzen viele sie gezielt in Szene. Für manche gehört es sogar zur Sommerplanung, Bademode zu wählen, die so geschnitten ist, dass die Linien besonders markant werden. Teilweise wird sogar mit Schablonen gearbeitet, um mithilfe der Sonne temporäre Tattoos auf die Haut zu zaubern. Der Kontrast darf dabei kaum auffällig genug sein, denn genau das macht für viele den Reiz aus.

Doch so harmlos, wie es auf Social Media wirkt, ist der Trend nicht unbedingt - vor allem, wenn es um die langfristige Hautgesundheit geht.

Wie entstehen Bräunungsstreifen?

Unsere Haut verändert ihre Farbe unter Sonneneinstrahlung, weil sie sich vor der schädlichen UV-Strahlung schützen möchte. Verantwortlich dafür ist das Pigment Melanin, das in den oberen Hautschichten gebildet wird. Je mehr Melanin die Haut produziert, desto dunkler erscheint sie. Dieser natürliche Schutzmechanismus braucht allerdings etwas Zeit, weshalb die Bräune nicht sofort sichtbar ist.

Bräunungsstreifen entstehen, wenn bestimmte Hautpartien weniger oder gar nicht von der Sonne erreicht werden. Das passiert zum Beispiel durch Kleidung, Bademode oder Accessoires wie Armbänder und Caps. Die bedeckten Stellen produzieren weniger Melanin und bleiben dadurch heller, während die ungeschützten Bereiche schneller nachdunkeln. So bildet sich der typische Kontrast, der bei Tanlines besonders auffällig ist. Je stärker der Unterschied zwischen den sonnenbeschienenen und den verdeckten Hautpartien, desto markanter wirkt das Muster.

Beim Trend um die Bräunungsstreifen ist das Muster jedoch kein zufälliges Ergebnis vom Bräunen in der Sonne, sondern pure Absicht. Der Bereich um die bedeckten Hautstellen herum wird gezielt stärker gebräunt, um die Streifen richtig in Szene zu setzen.

Unser Tipp für eine schöne Bräune

Warum sind Bräunungsstreifen gefährlich?

Braune Haut gilt für viele als Zeichen von Sommer, Sonne und Gesundheit, dabei ist sie in Wahrheit ein Warnsignal des Körpers. Die Bräunung entsteht nur, weil die Haut versucht, sich vor weiteren Schäden durch UV-Strahlen zu schützen. Das Pigment Melanin wirkt dabei wie ein natürlicher Sonnenschirm, kann aber nur einen begrenzten Schutz bieten. Jede Bräunung geht deshalb mit einer Schädigung der Hautzellen einher.

Wer gezielt so lange in der Sonne bleibt, bis ein starker Kontrast zwischen gebräunten und hellen Hautpartien entsteht, setzt die ungeschützten Bereiche einer besonders hohen Dosis UV-Strahlung aus. Das steigert nicht nur das Risiko für Sonnenbrand, sondern kann langfristig auch vorzeitige Hautalterung und Hautkrebs begünstigen.

Hautärzte sehen den aktuellen Trend zu auffälligen Bräunungsmustern daher kritisch. Sie warnen davor, dass das absichtliche Bräunen für Tanlines oder Sonnen-Tattoos die Haut stark belastet, ohne echten gesundheitlichen Nutzen zu bringen. Das gilt gerade bei Sonnenbrand-Tattoos, auch wenn sie noch so klein sind. Wer die Haut dauerhaft schön und gesund halten möchte, sollte auf ausreichenden Sonnenschutz setzen und extreme Sonnenbäder vermeiden.

Wie kann man Bräunungsstreifen loswerden?

Nun springt jedoch nicht jeder auf den Trend mit auf und lässt sich freiwillig Bräunungsstreifen auf die Haut brennen. Bei vielen Bikini- und Badeanzugträgerinnen entstehen die Tanlines automatisch und sind allerdings gar nicht gern gesehen. Alle Sonnenanbeterinnen, die ihre Streifen wieder loswerden möchten, aufgepasst! Hier kommen die besten Tipps, um Bräunungsstreifen wieder loszuwerden.

Mit Selbstbräuner ausgleichen

Ein hochwertiger Selbstbräuner kann helle Stellen optisch abdunkeln, sodass der Farbunterschied weniger auffällt. Dabei ist es wichtig, das Produkt gleichmäßig aufzutragen und vorher ein sanftes Peeling zu machen, um ein fleckiges Ergebnis zu vermeiden. Für ein besonders natürliches Ergebnis empfiehlt es sich, den Selbstbräuner in mehreren dünnen Schichten aufzutragen und zwischen den Anwendungen einige Stunden zu warten. So kann der Farbton langsam aufgebaut werden, ohne dass er künstlich wirkt. Wer bedenken bei chemischen Selbstbräunern hat, kann auf Nummer sicher gehen und auf natürliche Bräunungscremes, wie die Pfeffersalbe zurückgreifen. 

Sanfte Peelings verwenden

Peelings regen die Hauterneuerung an, wodurch die gebräunte obere Hautschicht schneller abgetragen wird. Über mehrere Anwendungen kann sich so der Farbunterschied langsam angleichen. Besonders effektiv sind Enzympeelings oder sanfte mechanische Peelings mit feinen Körnchen, die die Haut nicht reizen. Wer regelmäßig peelt, unterstützt außerdem die Aufnahme von pflegenden Cremes, die wiederum für eine gleichmäßigere Regeneration sorgen.

Nachbräunen vermeiden

Wer die hellen Stellen angleichen möchte, sollte auf gezieltes Nachbräunen verzichten. Stattdessen lieber die gesamte Haut gleichmäßig vor UV-Strahlen schützen, damit keine neuen Unterschiede entstehen. Nachbräunen führt oft nur dazu, dass sich der Kontrast verstärkt und der Ausgleich noch länger dauert. Ein breitbandiger Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor ist hier die beste Wahl, um die Hautfarbe stabil zu halten.

Feuchtigkeitspflege intensivieren

Gut durchfeuchtete Haut regeneriert sich schneller und wirkt ebenmäßiger. Reichhaltige After-Sun-Lotionen oder Aloe-Vera-Gel können helfen, den Teint wieder auszugleichen. Wer bei seinen Pflegeprodukten zusätzlich auf Inhaltsstoffe wie Panthenol oder Hyaluronsäure setzt, unterstützt die Hautbarriere und beschleunigt den Erneuerungsprozess. Eine regelmäßige Pflegeroutine morgens und abends sorgt dafür, dass die Haut elastisch bleibt und sich neue Hautzellen leichter an den Farbton der Umgebung anpassen. 

Wie lassen sich Bräunungsstreifen vermeiden?

Noch besser als das nachträgliche Ausgleichen ist es, Bräunungsstreifen gar nicht erst entstehen zu lassen. Mit ein paar einfachen Tricks kann man der ungleichmäßigen Bräune vorbeugen und gleichzeitig die Haut vor zu starker Sonneneinstrahlung schützen. Wer diesen Sommer streifenfrei bleiben möchte, sollte folgendes beachten: 

Auf lockere Schnitte setzen

Bademode mit breiten Trägern oder locker sitzenden Schnitten reduziert harte Linien. Je weniger definierte Ränder der Stoff hat, desto weicher fällt auch der Übergang der Bräunung aus. Wer flexibel bleibt und mehrere unterschiedliche Modelle im Urlaub trägt, kann harten Kanten zusätzlich vorbeugen. Vor allem helle oder gemusterte Stoffe reflektieren zudem mehr Licht und vermeiden starke Bräunungskontraste.

Sonnenschutz konsequent auftragen

Ein gleichmäßiger Auftrag von Sonnenschutzmittel auf allen Hautpartien verhindert, dass manche Bereiche stärker bräunen als andere. Wasserfeste Produkte sind dabei besonders praktisch für lange Tage am Strand oder Pool. Wichtig ist auch, den Sonnenschutz alle zwei Stunden nachzutragen, insbesondere nach dem Schwimmen oder Schwitzen. So bleibt der Schutz gleichmäßig und es entstehen keine „vergessenen“ Stellen, die später als helle oder dunkle Streifen sichtbar werden.

Schatten und Pausen einplanen

Längere Aufenthalte in der direkten Sonne erhöhen nicht nur das Risiko für Bräunungsstreifen, sondern auch für Hautschäden. Wer regelmäßig in den Schatten geht oder Sonnenschirme nutzt, sorgt für eine gleichmäßigere und gesündere Bräune. Dabei reicht es oft schon, mittags für zwei bis drei Stunden die direkte Sonne zu meiden, da in dieser Zeit die UV-Strahlung am stärksten ist. Diese Pausen geben der Haut Zeit, sich zu erholen und verhindern ungleichmäßige Pigmentbildung.

Kleidung variieren

Wer mehrere Tage in der Sonne verbringt, kann durch das Wechseln von Bikini- oder Badeanzugmodellen unterschiedliche Linien vermeiden. So entsteht kein hart abgegrenztes Muster auf der Haut. Ein Mix aus Bandeau-, Neckholder- und asymmetrischen Schnitten sorgt dafür, dass sich eventuelle Linien nicht dauerhaft an derselben Stelle einprägen. Das ist nicht nur praktisch, sondern kann auch modisch abwechslungsreich wirken.

Was hilft gegen Bräunungsstreifen beim Rennradfahren?

Bräunungsstreifen sind nicht nur ein Strand-Phänomen. Auch beim Rennradfahren gehören sie fast schon zum „Berufsrisiko“. Durch die spezielle Radbekleidung entstehen oft deutliche Abdrücke an Armen, Beinen und im Gesicht. Besonders markant sind die Linien zwischen kurz geschnittenen Radhosen und der hellen Haut darunter. Hinzu kommt, dass Radfahrerinnen und Radfahrer oft stundenlang in derselben Position unterwegs sind, sodass die Sonneneinstrahlung immer auf die gleichen Hautpartien trifft.

Wer die typischen „Cyclist Tanlines“ vermeiden möchte, sollte vor jeder Tour großzügig Sonnenschutz auf alle unbedeckten Hautstellen auftragen und diesen unterwegs nachcremen, vor allem bei langen Ausfahrten. Funktionskleidung mit UV-Schutz kann helfen, den Effekt abzumildern. Wer es ganz gleichmäßig mag, kann auch einmal auf längere Radhosen oder ärmellose Trikots setzen, um die Linien zu variieren. Wichtig ist außerdem, nicht direkt nach einer langen Tour erneut stundenlang in der Sonne zu liegen, da so der Kontrast noch stärker werden kann.

Fazit

Streng genommen ist der dunkle Teint im Sommer nur ein Hilferuf der Haut, die den Körper vor schädlichen UV-Strahlen warnt. Viele Frauen sind sich den Risiken jedoch nicht bewusst und sehen nur den ästhetischen Zweck beim Spiel mit dem variierenden Hautton. Ein unachtsamer Umgang mit der Sonneneinstrahlung kann jedoch zu ernsten Hautproblemen wie Sonnenbrand oder vorzeitiger Hautalterung führen und steigert das Risiko auf Hautkrebs. Ein Dermatologe würde daher dazu raten, den gesamten Körper gut mit Sonnenschutzmitteln zu versorgen und nicht krampfhaft manche Stellen besonders lange zu bräunen oder beim Eincremen auszulassen. Am Ende des Tages ist das jedem selbst überlassen, doch wer auf die Streifen lieber verzichten will, sollte beim Sonnenbaden auf ausreichend Sonnenschutz achten und bewusst längere Schattenpausen einlegen.

QUELLEN

  • A. Isenberg, D. Paul Shackelford: The value of tan lines: vulvar melanoma and ultraviolet rays,  2001 Jun, PMID: 11466488 DOI: 10.1097/00006254-200106000-00023
  • Dangerous social media tanning trends hold skin cancer risks - Published: 20 March 2025: https://www.health.qld.gov.au/newsroom/news/dangerous-social-media-tanning-trends-hold-skin-cancer-risks
  • S. L. Pagoto, K. L. Schneider, J. Oleski, J. S. Bodenlos, Y. Ma: The Sunless Study: A Beach Randomized Trial of a Skin Cancer Prevention Intervention Promoting Sunless Tanning; PMID: 11466488 DOI: 10.1097/00006254-200106000-00023; 2001 Jun 
Autor Simon Engelhardt

Simon Engelhardt

Als leidenschaftlicher Sportler setzt sich Simon hauptsächlich mit den Themen Gesundheit, Ernährung und Fitness auseinander. Über die Arbeit und das Privatleben baute er sich eine Expertise zu diesen Themenbereichen auf. In Form von Blogbeiträgen teilt er seine Erfahrungen und sein Wissen, das er über viele Jahre aufgebaut hat. Er ist hauptsächlich für das Schreiben gut recherchierter Blogartikel zuständig, was durch die Erstellung von Content in den sozialen Medien ergänzt wird. Die Beiträge basieren dabei immer auf der aktuellen Forschungslage und werden regelmäßig aktualisiert.