Sonnenallergie: Symptome und was man dagegen tun kann

Redaktion, 25. APRIL 2025

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Eine Sonnenallergie kann sehr lästig sein

Sobald die ersten Sonnenstrahlen den Frühling einläuten, zieht es viele Menschen nach draußen – doch nicht jeder kann die Sonne unbeschwert genießen. Für manche beginnt mit dem Sonnenbaden auch der Ärger: juckende Rötungen, Bläschen oder Pusteln auf der Haut. Was sich zunächst wie ein Sonnenbrand anfühlen kann, entpuppt sich oft als Sonnenallergie. Doch was steckt eigentlich hinter dieser Reaktion auf UV-Strahlung? In diesem Artikel erfahren Sie, welche Formen der Sonnenallergie es gibt, wie sich die Symptome unterscheiden, was im Akutfall hilft – und wie Sie Ihre Haut am besten schützen können, damit es gar nicht erst zu Beschwerden kommt.

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Sonne und Solarium schaden der Haut, darum nutzen viele Menschen Selbstbräuner. Doch auch hier wird die Kritik immer lauter. Nun wurde ein Hausmittel entdeckt, das der Haut risikofrei eine natürliche Bräune verleihen kann.


Was ist eine Sonnenallergie?

Was eine Sonnenallergie genau auslöst, ist bislang nicht vollständig geklärt. Vermutet wird eine Überempfindlichkeit der Haut gegenüber UV-A-Strahlen. Die medizinische Forschung geht davon aus, dass freie Radikale und eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems eine Rolle spielen. Möglicherweise reagiert der Körper auch auf eigene Substanzen.

Sonnenallergien treten häufiger bei Frauen und Mädchen auf als bei Männern und Jungen. Besonders betroffen sind Hautpartien, die regelmäßig der Sonne ausgesetzt sind – etwa Arme, Dekolleté und Oberschenkel. In Regionen wie Mitteleuropa, Skandinavien und den USA sind etwa 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung betroffen.

Viele Menschen erleben die ersten Symptome während ihres Urlaubs oder wenn der Sommer beginnt. Die daraus resultierenden Hautreaktionen schränken oft die Freude an Aktivitäten im Freien ein, da die Beschwerden nur durch das Meiden direkter Sonne gelindert werden können. Eine frühzeitige Vorbeugung lohnt sich also, um den Urlaub unbeschwert genießen zu können.

Es gibt verschiedene Formen von Sonnenallergien, die sich in Ursachen und Symptomen unterscheiden. Hier ein Überblick über die wichtigsten Typen:

Polymorphe Lichtdermatose (PLD)

Die häufigste Form der Sonnenallergie – vor allem bei jungen Frauen. Typische Symptome sind rote Flecken, Bläschen oder Knötchen, die einige Stunden bis Tage nach dem ersten Sonnenkontakt im Sommer auftreten. Besonders oft betroffen: das Dekolleté und andere stark belichtete Hautpartien, während das Gesicht meist verschont bleibt. Meist tritt die Reaktion nach dem ersten oder zweiten intensiveren Sonnenkontakt im Jahr auf. Danach gewöhnt sich die Haut häufig – bis zur nächsten Saison.

Polymorphe Sonnenallergie

Seltener, aber hartnäckiger als PLD: Diese Form betrifft alle sonnenexponierten Hautstellen – inklusive des Gesichts – und tritt bei jedem Sonnenkontakt auf, unabhängig vom Zeitpunkt im Sommer. Wiederholungen in den Folgejahren sind sehr wahrscheinlich.

Phototoxische Reaktion

Bereits kleine Mengen bestimmter Substanzen können diese Reaktion auslösen. Phototoxische Stoffe – etwa in Medikamenten oder Chemikalien – machen die Haut besonders empfindlich für UV-Strahlung. Die Folge ist ein Ausschlag, der einem Sonnenbrand ähnelt. Hierbei ist das Immunsystem nicht beteiligt. Die Haut reagiert direkt auf die durch Sonnenlicht aktivierten Substanzen, meist schon wenige Stunden nach dem Kontakt.

Photoallergische Reaktion

Im Gegensatz zur phototoxischen Reaktion ist bei der photoallergischen Variante das Immunsystem beteiligt. Sie tritt meist verzögert – nach ein oder mehreren Tagen – auf und äußert sich durch Schwellungen und Entzündungen, teils ähnlich einer Neurodermitis. Auslöser können bestimmte Kosmetika, Parfums, Sonnenschutzmittel oder auch Medikamente wie Antibiotika und Antidepressiva sein.

Juvenile Frühlingseruption

Diese Form betrifft vor allem Kinder und Jugendliche, häufiger Jungen als Mädchen. Sie äußert sich durch einen Hautausschlag an den Ohren, der typischerweise im Frühling bei Aufenthalten im Gebirge auftritt.

Mallorca-Akne

Diese Sonderform der Sonnenallergie zeigt sich durch kleine rote Pickel oder Pusteln, insbesondere an Armen, Schultern und Rücken. Sie entsteht meist durch das Zusammenspiel von fetthaltigen Sonnencremes, UV-Strahlung und dem hauteigenen Talg – eine Kombination, die die Poren verstopfen kann. Anders als beim Sonnenbrand kann Mallorca-Akne bereits nach kurzer Sonnenexposition auftreten – besonders nach längerer Zeit ohne Sonneneinwirkung, wie es oft vor einem Urlaub typisch ist.

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An welchen Symptomen erkennt man eine Sonnenallergie?

Die Haut kann bei einer Sonnenallergie mit ganz unterschiedlichen Beschwerden reagieren – je nachdem, um welche Form der Lichtreaktion es sich handelt. Die Symptome variieren in Intensität und Ausprägung, treten jedoch meist an sonnenexponierten Stellen wie Dekolleté, Armen, Beinen oder Gesicht auf.

Typische Hautreaktionen bei Sonnenallergie:

  • Rötungen oder rötliche Flecken
  • Juckende Bläschen
  • Entzündete Knötchen
  • Pusteln
  • Schwellungen
  • Hautreizungen oder brennender Schmerz
  • In schweren Fällen: nässende oder sogar blutende Hautstellen

Was kann man gegen eine Sonnenallergie tun?

Unabhängig von der Form der Sonnenallergie gilt: In den meisten Fällen verschwinden die Beschwerden von selbst, sobald die Sonne gemieden wird. Dennoch können bestimmte Maßnahmen helfen, die Symptome schneller zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen.

  • Raus aus der Sonne: Der wichtigste Schritt: Verlassen Sie sofort die Sonne. Halten Sie sich im Schatten oder besser noch in Innenräumen auf, bis die Hautreaktionen abgeklungen sind.

  • Kühlen: Kalte, feuchte Umschläge oder Wickel auf den betroffenen Stellen helfen, Juckreiz, Brennen und Schwellungen zu lindern. Achten Sie darauf, ein sauberes Tuch zu verwenden, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen.

  • Hautberuhigende Lotionen: Pflegeprodukte mit beruhigenden Inhaltsstoffen wie Aloe Vera oder Kamille können die gereizte Haut besänftigen. Achten Sie darauf, fettfreie Produkte zu wählen – besonders bei Mallorca-Akne, da fettige Cremes die Poren zusätzlich verstopfen können.

  • Antihistaminika: Bei starkem Juckreiz oder ausgeprägten allergischen Reaktionen können frei verkäufliche Antihistaminika aus der Apotheke helfen. Diese hemmen die Wirkung des Botenstoffs Histamin, der für die Beschwerden mitverantwortlich ist.

  • Nicht kratzen!: So schwer es fällt – vermeiden Sie Kratzen, um die Haut nicht weiter zu reizen oder Infektionen zu riskieren.

  • Hausmittel gegen Sonnenallergie: Natürliche Helfer wie Kamillentee-Umschläge oder kühlender Joghurt können unterstützend wirken. Sie beruhigen die Haut sanft und lindern den Juckreiz.

Wie kann man eine Sonnenallergie vermeiden?

Bei Sonnenallergien gilt wie so oft: Vorbeugen ist besser als Heilen. Da die Symptome durch UV-Strahlung ausgelöst werden, ist konsequenter Sonnenschutz die wirksamste Maßnahme, um Hautreaktionen gar nicht erst entstehen zu lassen. Mit den folgenden Tipps können Sie das Risiko deutlich senken:

Sonnen meiden – vor allem zur Mittagszeit

Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, insbesondere zwischen 11 und 15 Uhr, wenn die Sonne am intensivsten ist. Suchen Sie stattdessen den Schatten auf oder bleiben Sie drinnen.

Calcium

Bei Sonnenallergie kann die Einnahme von Calcium helfen, die Symptome zu lindern, da es die Ausschüttung von Histamin reduziert und somit den Juckreiz verringert. Calciumtabeltten findet man häufig in Drogerien oder Apotheken. Vor einem anstehenden Sommerurlaub wird empfohlen präventiv gegen die Symptome der Sonnenallergie Calcium einzunehmen.

Sonnenschutz richtig anwenden

Tragen Sie vor dem Aufenthalt im Freien eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF 30 oder höher) auf – auch bei bewölktem Himmel. Vergessen Sie dabei empfindliche Stellen wie Ohren, Nacken oder Fußrücken nicht.

Schutz durch Kleidung

Lange, luftige Kleidung, Sonnenhüte und Sonnenbrillen schützen zusätzlich vor UV-Strahlen und senken das Risiko von Hautreaktionen.

Langsame Gewöhnung an die Sonne

Bereiten Sie Ihre Haut im Frühjahr oder vor dem Urlaub sanft auf die Sonne vor. Kurze Aufenthalte im Freien oder unter medizinisch kontrollierter Lichttherapie helfen der Haut, sich schrittweise an UV-Strahlung zu gewöhnen.

Kosmetik bewusst wählen

Verzichten Sie vor dem Sonnenbaden auf Kosmetika mit Duftstoffen, Parfums oder anderen potenziell reizenden Inhaltsstoffen – sie können photoallergische oder phototoxische Reaktionen fördern.

Medikamente prüfen lassen

Bestimmte Arzneimittel können die Haut lichtempfindlicher machen. Fragen Sie daher Ihren Arzt oder Apotheker, ob Ihre Medikamente eine erhöhte Reaktion auf Sonnenlicht verursachen könnten.

Spezielle Pflege bei Mallorca-Akne

Wer zu Mallorca-Akne neigt, sollte fettfreie Sonnenschutzgele verwenden, die keine Öle oder Emulgatoren enthalten. Diese Produkte verstopfen die Poren weniger und beugen so Pickelchen und Hautreizungen vor.

Antioxidativer Schutz mit Alpha-Glucosyl-Rutin (AGR)

After-Sun-Produkte mit AGR können helfen, die Haut vor freien Radikalen zu schützen. Am besten schon vor dem Sonnenkontakt auftragen – so kann sich ein vorbeugendes Schutzdepot in der Haut aufbauen.

Fazit

Auch wenn eine Sonnenallergie unangenehm sein kann – mit dem richtigen Umgang und ein paar vorbeugenden Maßnahmen lässt sich der Sommer dennoch genießen. Wer die Auslöser kennt und auf Sonnenschutz achtet, kann die Hautreaktionen meist gut in den Griff bekommen oder sogar ganz vermeiden. Ob schattige Pausen, sanfte Hautpflege oder gezielte Wirkstoffe: Kleine Anpassungen im Alltag machen einen großen Unterschied. So steht dem nächsten Sonnenbad – mit der richtigen Vorbereitung – nichts mehr im Weg.

QUELLEN

  • Stege H, Krutmann J. Nicotinamidgabe bei Patienten mit "Sonnenallergie" [Nicotinamide administration to patients with "sunlight allergy"]. Hautarzt. 1996 Jun;47(6):472. German. doi: 10.1007/s001050050455. PMID: 8767666.
  • Tronnier H. Akute Lichtdermatose (Sonnenallergie) [Acute photodermatosis (sun allergy)]. Dtsch Med Wochenschr. 1992 Jul 10;117(28-29):1131. German. PMID: 1623841.
Lina Mattern Autorin

Lina Mattern

Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage.