Mit Karottensaft braun werden: Mythos oder funktioniert es?

Redaktion, 31. OKTOBER 2024

karottensaft braun werden
Stimmt der Mythos, dass Karottensaft braun macht?

Eine gebräunte Haut zu haben gehört für viele zum Lebensgefühl und sie fühlen sich dadurch einfach wohler in ihrer Haut. Aber um welchen Preis? Schließlich ist die UV-Strahlen der Sonne für etwa 80 % der Hautalterung verantwortlich und kann auch zu Zellschäden führen, die im schlimmsten Fall Hautkrebs verursachen können. Aus diesem Grund suchen immer mehr Menschen nach gesunden Alternativen. Karotten enthalten viele Nährstoffe und sollen laut bekannten Alltagsmythen für eine bessere Sehkraft und braunere Haut sorgen. Aber ist da etwas dran? Kann man durch das Trinken von Karottensaft tatsächlich braun werden, ganz ohne die schädlichen Einflüsse der Sonne? Wir klären auf.

Gebräunte Haut Hausmittel

FORSCHUNG

Gebräunte Haut mit diesem Nr. 1 Hausmittel

Sonne und Solarium schaden der Haut, darum nutzen viele Menschen Selbstbräuner. Doch auch hier wird die Kritik immer lauter. Nun wurde ein Hausmittel entdeckt, das der Haut risikofrei eine natürliche Bräune verleihen kann.


Welche Vorteile haben Karotten?

Karotten bieten ausgesprochen vielseitige Nährstoffe, sie enthalten reichlich Vitamin C, verschiedene B-Vitamine sowie die fettlöslichen Vitamine E, K und A. Darüber hinaus haben Carotinoide zahlreiche Vorteile für den Körper: Sie unterstützen die Hautgesundheit, das Immunsystem und tragen zum Schutz von Augen, Gehirn und sogar vor Krebs- und Herzerkrankungen bei. Vitamin A, das aus Beta-Carotin gebildet wird, ist besonders wichtig für die kontinuierliche Erneuerung der Haut. Besonders hervorzuheben ist ihr hoher Gehalt an Carotinoiden, sekundären Pflanzenstoffen, die der Karotte ihre leuchtend orange Farbe verleihen. Das bekannteste Carotinoid ist das Beta-Carotin. Dieses kann der Körper in Retinol, also Vitamin A, umwandeln und wird zudem in der Leber gespeichert.

Interessanterweise finden sich laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung auch in Kürbis, Süßkartoffeln, Paprika, Grünkohl und Aprikosen beachtliche Mengen Beta-Carotin. Der tägliche Bedarf ist dabei schnell gedeckt – vor allem mit Karotten: Eine mittelgroße Karotte von etwa 60 Gramm genügt, um den Tagesbedarf eines Erwachsenen zu decken. Laut Alltagsmythen sollen Karotten auch dafür sorgen, dass man besser sehen kann, wofür das enthaltene Vitamin A und Betacarotin verantwortlich sein soll. Außerdem soll die Haut durch das regelmäßige Trinken von Karottensaft gebräunt werden.

Wie kann man mit Karottensaft braun werden?

Beta-Carotin bildet in der Haut eine Art Schutzschicht, die sie teilweise vor UV-Strahlung schützt. Dieser Schutz kann sich auch äußerlich bemerkbar machen: Wer regelmäßig Karotten isst, kann eine gelblich-bräunliche Hautfärbung entwickeln. Dieser Farbton unterscheidet sich jedoch leicht vom typischen Braunton, den man durch Sonnenbräune erhält, eine Färbung der Haut erreicht man damit trotzdem.

Verlassen sollte man sich dabei jedoch nicht ausschließlich auf Beta-Carotin als Sonnenschutz. Denn der dadurch erzielte Lichtschutzfaktor liegt bei etwa zwei bis drei, was bei Weitem nicht ausreicht. Ein wirksamer UV-Schutz durch Sonnencreme bleibt daher unverzichtbar.

Karotten können also durchaus die Hautfarbe beeinflussen. Der sekundäre Pflanzenstoff Beta-Carotin, der auch Möhren, Süßkartoffeln und Paprika ihre kräftige Farbe verleiht, kann eine goldene bis gelbliche Hauttönung bewirken. Wenn mehr Beta-Carotin aufgenommen wird, als der Körper direkt zu Vitamin A umwandeln kann, wird es in den Fettzellen unter der Haut gespeichert und verleiht ihr diesen Farbton.

Wie genau sich der regelmäßige Verzehr von Karottensaft bei Ihnen auswirkt, lässt sich nur durch Ausprobieren herausfinden. Während einige Menschen eine schöne, leicht gebräunte Hautfarbe entwickeln, erscheint bei anderen ein eher gelbstichiger Teint. Keine Sorge, sollte der Farbton bei Ihnen nicht den gewünschten Effekt haben: Der Gelbstich verschwindet nach einigen Wochen, wenn Sie den Karottensaftkonsum pausieren.

Unser Tipp für eine schöne Bräune

Wie viel Karottensaft muss man zu sich nehmen, um braun zu werden?

Wer für einen besonderen Anlass einen etwas frischeren Teint wünscht, wird mit einem Glas Karottensaft am Vorabend wenig erreichen. Um eine sichtbare Wirkung zu erzielen, müsste man über mehrere Wochen hinweg täglich etwa vier bis sechs Karotten essen – eine Herausforderung, die vor allem Gemüse-Liebhaber anspricht. Dank Karottensaft geht das allerdings ziemlich gut.

Um einen sichtbaren Bräunungs-Effekt zu erzielen, sollte man täglich mindestens 30 Milligramm Carotinoide zu sich nehmen und auf eine vielfältige Auswahl an Gemüse und Obst setzen, nicht nur auf Karottensaft. Man sollte also mindestens zwei Gläser Karottensaft am Tag trinken und das regelmäßig. Ein kleiner Schuss Öl im Karottensaft hilft zusätzlich, das Carotin besser aufzunehmen. Nach etwa vier Wochen wird ein leichter, goldener Teint sichtbar, und das eingelagerte Beta-Carotin bietet zudem einen kleinen Schutz vor Sonnenschäden.

Ist zu viel Betacarotin schädlich?

Der durch Beta-Carotin verursachte orangefarbene Hautton wird sogar mit einem Fachbegriff bezeichnet: Carotinämie. Betroffen sind häufig Babys und Kleinkinder, die viel Karottenbrei oder -saft konsumieren. Doch trotz des ungewohnten Namens ist dieser Zustand völlig ungefährlich.

Beta-Carotin ist ein starkes Antioxidans, das hilft, Zellschäden im Körper zu reduzieren. Nach der Umwandlung in Vitamin A unterstützt es das Immunsystem, die Augengesundheit und auch die Haut.

Vorsicht bei Rauchern: Studien haben gezeigt, dass Raucher beim Konsum hoher Mengen an Beta-Carotin ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs und verschärfte Herz-Kreislauf-Probleme aufweisen.

Wie kann man noch braun werden ohne die Sonne?

Braun werden ohne den Einfluss der Sonne - das wünschen sich viele Menschen. Tatsächlich gibt es auch einige Tipps, die dabei helfen können. Neben dem Trinken von Karottensaft können folgende Maßnahmen ebenfalls dabei helfen braun zu werden:

Pfeffersalbe

Die Biovolen Pfeffersalbe basiert auf einem Extrakt aus Mönchspfeffer, welches die natürliche Melaninbildung der Haut anregen kann. Da Melanin für die Braunfärbung der Haut verantwortlich ist, kann die Haut mit regelmäßiger Anwendung einen gebräunten Teint annehmen. Das Ganze geschieht auch ohne den Einfluss der UV-Strahlung und eine sichtbare Veränderung der Haut mit der Biovolen Pfeffersalbe ist oft schon nach etwa 3 Tagen zu sehen.

Selbstbräuner

Viele Menschen greifen auch zu Selbstbräuner, der durch eine chemische Reaktion auf der Haut eine Braunfärbung verursacht. Beim Auftragen von Selbstbräuner muss man jedoch einiges beachten, da das Ergebnis sonst fleckig oder orange werden kann. Selbstbräuner ist meist direkt nach dem Auftragen sichtbar und das Ergebnis hält etwa für eine Woche an.

Bräunungskapseln

Bräunungskapseln sind Nahrungsergänzungsmittel, die Inhaltsstoffe wie Beta-Carotin und andere Carotinoide enthalten, welche der Haut einen leicht bräunlichen bis goldenen Ton verleihen können. Das Beta-Carotin wird im Körper in Vitamin A umgewandelt und in den Hautschichten sowie in Fettzellen eingelagert. Dadurch nimmt die Haut nach mehreren Wochen der Einnahme eine leichte, natürliche Tönung an, die an eine sanfte Bräune erinnert. Diese Kapseln fördern jedoch keine klassische UV-bedingte Bräune, sondern geben der Haut lediglich einen warmen Farbton.

Tanning Drops

Tanning Drops sind tönende Tropfen, die speziell entwickelt wurden, um die Haut sanft zu bräunen. Sie enthalten meist den Wirkstoff Dihydroxyaceton (DHA), einen Zucker, der bei Kontakt mit den Aminosäuren in der oberen Hautschicht reagiert und eine vorübergehende Bräunung erzeugt. Die Tropfen werden in der Regel mit der normalen Feuchtigkeitspflege gemischt und gleichmäßig auf das Gesicht oder den Körper aufgetragen. Die Intensität der Bräune lässt sich individuell anpassen, indem mehr oder weniger Tropfen hinzugefügt werden.

Fazit

Karottensaft hat durchaus positive Effekte auf den Körper und kann tatsächlich zu einer Braunfärbung der Haut auf natürliche Weise führen. Zusammengefasst gibt es verschiedene Wege, der Haut eine sanfte Bräune oder einen goldenen Teint zu verleihen, ohne Sonnenstrahlung zu nutzen: Karottensaft, Pfeffersalbe, Bräunungskapseln oder Tanning Drops. Natürliche Optionen wie Beta-Carotin aus Karotten oder Karottensaft bieten bei regelmäßigem Konsum einen leichten, langanhaltenden Farbton, der jedoch Zeit braucht und eher dezent wirkt. Selbstbräuner, Pfeffersalbe und Tanning Drops liefern dagegen eine schnellere und intensivere Bräunung. Da keine dieser Methoden UV-Schutz bietet, bleibt Sonnenschutz durch Sonnencreme unverzichtbar. 

QUELLEN

  • Drugs and Lactation Database (LactMed®) [Internet]. Bethesda (MD): National Institute of Child Health and Human Development; 2006–. Beta-Carotene. 2024 Sep 15. PMID: 30000966.
  • Honda M. Z-Isomers of lycopene and β-carotene exhibit greater skin-quality improving action than their all-E-isomers. Food Chem. 2023 Sep 30;421:135954. doi: 10.1016/j.foodchem.2023.135954. Epub 2023 Mar 22. PMID: 37137215.
Lina Mattern Autorin

Lina Mattern

Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage.